Dieses Zeugnis ist gemäß Bekanntmachung des Bayrischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Verkehr vom 07.05.1957 (BayBSVWV Seite: 71) dem Zeugnis über das Bestehen der Gesellenprüfung im Maschinenbau Handwerk und Mechaniker Handwerk gleichgestellt.
Die Städtische Berufsfachschule für Maschinenbau Würzburg
Es war eine große folgenreiche Tat des auf des Volkes Wohl bedachten Bayern Königs Ludwig I., als er in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts neue, auf gewerbliche Bildung und praktische Ziele gerichtete Lehranstalten im ganzen Lande ins Leben rief.” So schrieb Anton v. Lachemair in seinem Jahresbericht 1926. Dies war 1833 der Anfang des technischen Schulwesens in Mainfranken. Im Laufe der folgenden Jahre hat diese Schulart verschiedene Wandlungen erfahren, bis schließlich im Jahre 1851 die an der Schule geführte Werkstätte in eine eigene "Mechanische Abteilung der Gewerbeschule” mit praktischem und theoretischem Unterricht umgewandelt wurde. Dies war die Geburtsstunde der heutigen Städtischen Berufsfachschule für Maschinenbau. Zwar war der Anfang recht schwierig, und Erfolge wollten sich nicht so recht einstellen, aber durch die entschlossene Tatkraft des damaligen Leiters, Dr. Eduard Herberger und seines Werkmannes Wilhelm Heß entwickelte sich die Schule im letzten Jahrhundert zu einer bedeutenden Einrichtung für die Stadt und den Landkreis Würzburg. Die Städtische Berufsfachschule für Maschinenbau ist heute die einzige Schule ihrer Art in ganz Unterfranken. Jugendliche aus der Stadt Würzburg und den angrenzenden Landkreisen besuchen diese Schule und erlernen in dreijähriger schulischer Vollzeitausbildung in Doppelqualifikation den Beruf des Industriemechanikers – Geräte und Feinwerktechnik – und den des Maschinenbau Mechanikers. Die Berufsfachschule für Maschinenbau ersetzt somit den Besuch einer gewerblichen Berufsschule mit gleichzeitiger Ausbildung in einem Handwerks- oder Industriebetrieb. Im Schuljahr 1998/99 besuchen 90 Schüler die Berufsfachschule. Die wöchentliche Unterrichtszeit beträgt 45 Unterrichtsstunden, die je nach Klasse unterschiedlich auf Theorie und Fachpraxis aufgeteilt sind. In ihrer Ausbildung legt die Berufsfachschule für Maschinenbau vor allem Wert auf die Vermittlung zeitgemäßer Lerninhalte, die alle Anforderungen der Betriebe heute abdecken. Schon sehr früh hat sie z. B. die Bedeutung der CNC-Technik erkannt. So wurden bereits im Jahre 1983 die ersten Schüler in CNC-Technik unterrichtet. Mittlerweile wurde bereits die vierte CNC-Werkzeugmaschine bestellt, damit die Schule diesen Anforderungen gerecht werden kann. In der Fach praktischen Ausbildung, vor allem der 12. Klasse, werden in nicht unerheblichem Maße Aufträge von Firmen und Privatpersonen aus Würzburg und Umgebung ausgeführt. Dabei handelt es sich um Arbeiten, deren Durchführung für einen normalen Produktionsbetrieb unwirtschaftlich ist. Die Städtische Berufsfachschule für Maschinenbau genießt unter Insidern den Ruf, dass sie fast alle Aufträge, und seien sie noch so schwierig, ausführt. Anhand dieser Aufträge erkennen und erlernen die Schüler den Fertigungsablauf von Bauteilen, wie er sich in einem Produktionsbetrieb vollzieht. Gleichzeitig erkennen sie auch den Wert ihrer Arbeit. Gerade jetzt, wo die Industrie sich immer mehr aus der Ausbildung zurückzieht, bietet die Städtische Berufsfachschule für Maschinenbau Jugendlichen die Möglichkeit und die Chance, eine fundierte und zugleich auch vielseitige Berufsausbildung zu erhalten.